Vorgang Professionelle Zahnreinigung, Parodontitis vorbeugen

Professionelle Zahnreinigung

Ist eine professionelle Zahnreinigung wirklich sinnvoll? Sie kostet immerhin zwischen 70 € und 150 €, und kaum eine Krankenkasse übernimmt die Kosten. Wir sagen: Ja, diese Reinigung macht Sinn. Allerdings nur, wenn eine Schulung zum Zähneputzen enthalten ist. Wir nennen diese Schulung: “Aktivprophylaxe!“.

Normalerweise ist eine Professionelle Zahnreinigung passiv. Wir liegen entspannt im Behandlungsstuhl und lassen uns die Zähne reinigen. Mit einem guten Gefühl gehen wir anschließend nach Hause. Doch der Schein trügt. Woher wir das wissen? Allein die Tatsache, dass jeder zweite Erwachsene von Parodontitis betroffen ist und damit Zahnausfall immer noch ein Massenphänomen ist, spricht Bände. Aber auch die fünfte Mundgesundheitsstudie kann keinen großen Nutzen der Professionellen Zahnreinigung erkennen. Aus diesem Grund weigert sich auch die Mehrheit der Krankenkassen die Kosten zu übernehmen.
Das ist sehr bedauerlich, denn die Zahnreinigung ist sehr wohl sinnvoll, wenn sie richtig gemacht wird – mit Aktivprophylaxe. Beides zusammen ergibt Sinn, passiv und aktiv.

Die übliche Professionelle Zahnreinigung – passiv

Sich den professionellen Händen der Prophylaxe-Fachkraft hinzugeben ist grundsätzlich zu empfehlen. Warum? Wir vernachlässigen viele schwer zugängliche Stellen in unserem Gebiss. An diesen Stellen hat sich häufig schlecht zu erreichender Belag gebildet. Nach einer Weile verfestigt er sich und ist dann nur noch schwer zu beseitigen. Irgendwann wird er sogar zu Zahnstein und den bekommt man selber nicht mehr weg. Das geschieht auch zwischen den Zähnen. Das Hauptproblem sind eindeutig die Zahnzwischenräume, selbst wenn mittlerweile viele Menschen Zahnseide oder sogar Interdentalbürsten verwenden. Der Zahnzwischenraum ist nicht so leicht sauberzubekommen, insbesondere die Zahnfleischtaschen.
Zudem werden Verfärbungen schonend entfernt und sie bekommen wieder ein strahlendes Lächeln.

Zahnfleischtaschen reinigen AirFlow
Eine professionelle Zahnreingung sollte niemals nur passiv sein
© Ankerzahn e. V.

Wie oft eine Professionelle Zahnreinigung gemacht werden muss, ist individuell sehr verschieden. Zweimal im Jahr ist der Standard, wenn Sie eine schwere Parodontitis haben auch öfter. Wenn Sie im grünen Bereich beim ParoPass sind, sollte eine Behandlung im Jahr ausreichen. Der entscheidende Punkt für die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit ist aber, dass Sie Zuhause die neu gewonnene Sauberkeit weiter aufrechterhalten. Wenn Sie das nicht machen, ist die Zahnreinigung nicht nachhaltig und dann haben die Krankenkassen am Ende leider recht.

Die Aktivprophylaxe (aktive Zahnreinigung)

Der wichtigste Teil der Zahnreinigung ist eindeutig die Schulung zur Mundhygiene.
Wir nennen es “Aktivprophylaxe“, um es eindeutig von der passiven PZR abzugrenzen.

Das verblüfft zunächst: Zähneputzen können wir doch, oder? Viele schon, aber die Zahnzwischenräume sind ohne Schulung nicht sauberzubekommen. “Aber deswegen waren wir doch bei der professionellen Zahnreinigung?“ Richtig, doch bereits 24 Stunden nach der PZR besiedelt neuer Zahnbelag die Zahnoberflächen, die Zahnfleischfurchen oder Zahnfleischtaschen. Eine Professionelle Zahnreinigung drückt lediglich den “Reset-Knopf“. Entscheidend für unsere Zahngesundheit und insbesondere für die Parodontitis- und Kariesprophylaxe, ist die tägliche und richtige Reinigung.

„Das ist wie bei einem englischen Rasen, wenn Sie täglich mähen, dann wächst auch kein Unkraut.“- Prof. Dr. Dörfer, Direktor der Parodontologie CAU Kiel

Die Illusion

Daher ist eine Zahnreinigung nur sinnvoll, wenn anschießend Zuhause das Gleichgewicht der Bakterien im Mund aufrechterhalten wird. Nur so werden Sie Ihre Parodontitis los oder kriegen sie erst gar nicht. Nur so bleiben Sie auch von Karies verschont und können Ihr Leben lang die eigenen Zähne behalten. Und das müssen wir tatsächlich lernen. Die Aktivprophylaxe sollte ca. 20 Minuten dauern, mit dem Fokus auf die Zahnzwischenraum-Reinigung. So steht es auch in den europäischen Leitlinien (EFP).

Warum dauert das so lange? 20 Minuten sind nur der offizielle Richtwert, es hängt von Ihrer Geschicklichkeit und dem Grad der Erkrankung ab. Allein die passenden Größen der Interdentalbürsten zu bestimmen dauert eine Weile. Die richtige Bürstengröße ist entscheidend. Das ist den Allermeisten gar nicht klar. Viele kaufen sich Interdentalbürsten und denken, sie können das Gebiss ohne Anleitung gesund erhalten. Pustekuchen. Das funktioniert leider nicht. Die Bürste muss den Raum vollständig ausfüllen, sonst bleibt zu viel Plaque zurück und die Entzündung frisst sich von da an weiter durch das Zahnfleisch in den Kieferknochen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat allerdings so enge Zahnzwischenräume, dass sie an einigen Stellen Zahnseide verwenden müssen. Die Reinigung mit dem Faden ist noch schwieriger.

Wichtig ist: Sie müssen jeden Zahnzwischenraum selbst reinigen. Sie müssen es lernen und das dauert ein Weilchen. Erst wenn sichergestellt ist, dass Sie das korrekt machen, ist die Sitzung vorbei. Ob das wirklich ausreicht, sehen wir erst nach einigen Wochen beim Kontrolltermin (Recall). Deshalb müssen Sie nach ca. 4 Wochen nochmal zur Zahnarztpraxis und es wird kontrolliert, ob die Größen richtig bestimmt wurden und ob die Reinigung mit Zahnseide ausreicht. In einer guten Zahnarztpraxis können das die Fachkräfte beurteilen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, schauen Sie in unserer Präventiv-Praxis-Suche nach einer Praxis die Sie nachhaltig behandelt und schult.

Etwas genauer wird die Aktivprophylaxe hier beschrieben: Parodontitis/Parodontose – Die drei großen Irrtümer

Dass eine Schulung zur Mundhygiene (Aktivprophylaxe) sinnvoll ist, wissen nicht nur tausende Zahnärztinnen, Prophylaxe Assistenten oder Dentalhygienikerinnen, sondern es wird auch durch eine aktuelle Studie aus Schweden gezeigt: 22 Teilnehmer bekamen eine Schulung und die anderen 22 nicht. Nur die geschulten konnten ihren Gesundheitszustand verbessern.

Die Kosten

Da die Aktivprophylaxe zusätzlich zur üblichen Zahnreinigung erfolgt, und es einen Kontrolltermin (Recall) geben muss, wird es leider teuer. Es wird ca. 150 Euro kosten. Das lohnt sich aber, da wie gesagt ansonsten die Zahnreinigung wenig bringt. Viele brauchen mit der Zeit auch keine Schulung mehr. Wer nur eine moderate Parodontitis hat oder einfach nur eine Zahnfleischentzündung und zudem geschickt ist, kann durchaus mit einer Aktivprophylaxe (+ Recall) schon zurechtkommen. Hat man den Bürstenbogen erstmal raus, hat Plaque keine Chance mehr. Dann kann es auch reichen, einmal im Jahr zur „passiven Zahnreinigung“ zu gehen, wo dann zu Beginn nur kurz kontrolliert wird, ob Ihre eigene Reinigungsleistung ausreicht. Auch unser ParoPass gibt zusätzlich Sicherheit, solange man im grünen Bereich ist, hat man alles richtig gemacht.

Zu Beginn sind leider 150 € fällig, das ist nicht gerade günstig und die Krankenkassen zahlen, wie gesagt, zumeist nicht. Wenn Sie aber nicht die richtige Zahnarztpraxis haben, nützt Ihnen das alles nichts. Falls Sie unsicher sind, machen Sie bei unserer Umfrage mit. Antworten Sie dort mehr als 1x mit „Nein“, sollten Sie sich Gedanken machen. Daher haben wir die erste Präventiv-Praxis-Suche Deutschlands aufgebaut. Hier finden Sie nur zertifizierte Praxen . Vielleicht ist eine in Ihrer Nähe. Schauen Sie einfach mal vorbei, es lohnt sich.

Falls Sie noch nicht überzeugt sind, lassen Sie sich den ParoPass von uns zuschicken. Den finden Sie in unserem Shop.

Stiftung Warentest Für jeden Winkel?

Interdentalbürste oder Zahnseide

Es hat sich mittlerweile herumgesprochen: Wir müssen auch die Zahnzwischenräume reinigen. Doch wie? Interdentalbürsten, Zahnseide oder geht es auch mit einer Munddusche?
Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe vom März 2020 einen Test veröffentlicht. Wir waren verblüfft und entsetzt. So behauptet die Stiftung Warentest doch tatsächlich, Zahnseide sei am besten geeignet.

Hier das Original-Zitat:
Seide reinigt am Besten”
„Alle sieben Zahnseiden auf der Rolle schneiden bei diesem Test gut ab. Sie reinigen die Zahnzwischenräume etwas besser, als die anderen Hilfsmittel.“

Ankerzahn e. V. findet: Das ist von der Stiftung Warentest äußerst fahrlässig. So geht man nicht mit der Gesundheit der Menschen um. Sie setzt sich über die offiziellen Leitlinien der EFP hinweg und ignoriert zusätzlich die komplette Studienlage.

„Allerdings reinigen die Interdentalbürsten mit Abstand am besten.“
– Prof. Christoph Dörfer

Bereits im Sommer 2016 rauschte es durch die deutsche Presselandschaft: Ist Zahnseide wirkungslos? Der Hintergrund: Die USA hatte die Empfehlung zur Nutzung von Zahnseide in den offiziellen Gesundheitsrichtlinien gestrichen. Es gab keine Belege für die Wirksamkeit. In einem Spiegel Artikel wird Prof. Christof Dörfer, Chef der Parodontologie in Kiel, befragt und sagt: „Zahnseide ist ohnehin nicht mehr das, was Zahnärzte zur Pflege der Zahnzwischenräume zuerst empfehlen. Stattdessen wird inzwischen zu Interdentalbürsten geraten, wenn zwischen den Zähnen genug Platz ist, sie einzusetzen.“

Deutlich wird es bei den Leitlinien der EFP (European Federation of Periodontology). Das ist der Dachverband sämtlicher Parodontologie-Gesellschaften, aus immerhin 25 Ländern. Hier ein Auszug:

„Es gibt aber keine Evidenz, um den Gebrauch von Zahnseide für die Reinigung der Zahnzwischenräume bei den Patienten mit Parodontitis zu empfehlen. Interdentalraumbürsten sind die wirksamste Methode und das Mittel der Wahl an Stellen, die eine atraumatische Anwendung erlauben.“

25 Länder, ein Urteil. Und das bereits vor 4 Jahren. Es ist schon erstaunlich, dass die Stiftung Warentest da einfach drüber weg geht. Sie hätte auch einfach mal jemanden kurz recherchieren lassen können, was denn die Studienlage zum Thema Zahnseide versus Interdentalbürste hergibt: “Die Mehrzahl der Studien zeigte einen positiven signifikanten Unterschied im Plaque-Index bei Verwendung der Interdentalbürste im Vergleich zu Zahnseide.”

Hier eine interessante Studie, bei der Probanden die eine Hälfte ihres Gebisses mit Zahnseide und die andere Hälfte mit Interdentalbürsten gereinigt haben. Über einen Zeitraum von 4 Wochen. Es wurde allerdings nicht klar, ob die Probanden eine Mundhygiene-Instruktion bekommen haben oder nicht. Das Ergebnis:
“Interdentalbürsten entfernen nachweislich signifikant mehr Plaque als Zahnseide.”
Und noch wichtiger: “Die Analyse zeigte, dass die Verwendung von Interdentalbürsten zu einer größeren Taschenreduktion führte.” Dazu gibt es auch noch weitere Ergebnisse.

Interdentalbürsten in verschiedenen Größen von Oral Prevent©
Fast jeder braucht mehrere, verschiedene Größen für seine Zwischenräume | Bildrechte Oral Prevent©

Dass eine Bürste besser reinigt als ein Faden ist im Grunde auch logisch. Der Sinn aller Zahnpflege ist es Plaque zu entfernen. Diesem klebrigen Belag ist mit Borsten viel leichter beizukommen als mit einer Schnur. Zudem haben Zähne Rundungen und Wölbungen. Ein gespannter Faden kommt da zwangsläufig nicht überall hin.

Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie hätten keine Zahnbürsten sondern nur Zahnseide. Jetzt sollen Sie Ihr ganzes Gebiss mit einem Faden reinigen, also Außenfläche, Innenfläche und Kaufläche. Wer hätte da ein gutes Gefühl? Genauso wie unsere Zähne von außen nicht glatt sind, so sind sie auch in den nicht sichtbaren Bereichen rau und wellig.

Wie kommt die Stiftung Warentest auf ihr Ergebnis?

Es ist wirklich erstaunlich, dass die Stiftung Warentest sich nicht die Mühe gemacht hat, sich auf den neuesten Stand der Wissenschaft zu begeben. Dies wäre aber zu erwarten, bei einer so alt ehrwürdigen Organisation, die eine hohe Glaubwürdigkeit genießt und großen Einfluss auf das Konsumverhalten der Verbraucher hat.

Die Stiftung Warentest hat einfach alle Erkenntnisse und Experten ignoriert und stattdessen ihren eigenen, isolierten Test gemacht. Die Vorgehensweise bei dieser „Untersuchung“ war weit von realen Bedingungen entfernt:
Ein Zahnarzt hat an einem künstlichen Gebiss-Modell die Reinigungsleistung der verschiedenen Werkzeuge getestet. Dazu waren die (Kunst-)Zähne mit Titandioxid beschichtet. Ein weißes Pulver, was als Pigment verwendet wird. Dieses Pulver hat mit echtem Zahnbelag (Plaque) keine Ähnlichkeiten. Die künstliche Versuchsanordnung hat lächerlich wenig mit der Realität im Mund zu tun. Genauso gut hätten sie verstaubtes Besteck reinigen können.

Wer jetzt denkt „Na und? So wichtig ist das ja alles nicht, es geht doch nur um die Zahnzwischenräume!“, der irrt sich gewaltig. Die Reinigung der Zahnzwischenräume ist für unsere Gesundheit viel wichtiger, als es den Menschen bewusst ist. Und auch das hätte die Stiftung Warentest leicht herausfinden können, wenn sie recherchiert hätte:
In Deutschland hat jeder zweite Erwachsene Parodontitis. Das ist eine chronische Entzündung unseres Kieferknochens die wir erstaunlicherweise nicht bemerken.
Die Hälfte der Bevölkerung läuft mit einer chronischen Entzündung im Mund herum, das hat gravierende Auswirkungen. Denn die Bakterien aus den Zahnfleischtaschen verteilen sich nachweisbar im ganzen Körper und verursachen dort erschreckend viele Gesundheitsgefahren.

Aber auch Karies entsteht mittlerweile bevorzugt zwischen den Zähnen. Beide Erkrankungen werden durch Bakterien verursacht und alleine diese beiden sind für 95% der Zahnschäden verantwortlich. Es ist wirklich sinnvoll, sich eine Entzündung im Mund zu ersparen. Dafür reicht aber die Zahnbürste allein nicht aus.

Für die Zahnzwischenraumpflege gilt

  1. Interdentalbürsten sind die erste Wahl. Dennoch gibt es keine pauschale Empfehlung für die Zahnzwischenraumpflege, jedes Gebiss ist anders.
    Ohne Mundhygiene-Instruktion bei einem Profi, ist es der Mehrheit der Menschen gar nicht möglich, sich das Gebiss so zu reinigen, dass sie mundgesund bleiben.
  2. Zahnseide ist die zweite Wahl. Es gibt tatsächlich einige Menschen, die Zahnseide verwenden müssen. Ganz einfach, weil bei Ihnen die Interdentalbürsten nicht passen.
  3. Die sogenannten Soft Picks (Interdentalbürsten ohne Draht und ohne Borsten) sind noch überhaupt nicht auf ihre Wirksamkeit geprüft, und sind deshalb sehr fragwürdig. Auch bei Mundduschen und Zahnhölzern konnte man bislang noch keine Wirksamkeit nachweisen.
Kieler Urgestein: "Diese Bürste sollt ihr nutzen!"

Ohne Schulung zur Zahnzwischenraumpflege geht es nicht

Wir kriegen die größte Volkskrankheit in Deutschland nur in den Griff, wenn auch die Zahnarztpraxen mitmachen. Leider bekommt man nicht überall die notwendige Mundhygiene-Instruktion (Zahnputz-Schulung). Dies hat auch unsere eigene Umfrage ergeben: Mittlerweile haben über 1000 Menschen mitgemacht und bei der Frage, ob die Größen der Interdentalbürste ermittelt wurden, haben nur gut 20% auf “Ja” geklickt. Nur jede 5. Zahnarztpraxis. Machen Sie bei unserer Umfrage mit. Wenn Sie dort mehr als 1x mit „Nein“ geantwortet haben, legen wir Ihnen Nahe einen Blick in unsere Präventiv-Praxis-Suche zu werfen.

Dabei ist es ein ganz wichtiger Schritt die richtigen Größen zu ermitteln und auch ob und wo Zahnseide verwendet werden muss. Anders als in Dänemark wird die Mehrheit der Bevölkerung hier im Stich gelassen. Das liegt auch daran, dass die Krankenkassen hauptsächlich für das Reparieren zahlen und weniger für die Prophylaxe. In Dänemark ist es andersherum. Die skandinavischen Länder sind da einfach weiter. Bei uns werden nicht einmal wissenschaftliche Studien gemacht, welche die Wirkung der Mundhygiene-Schulung zeigen. In Schweden schon:

Eine Studie aus dem Jahr 2020 (also ganz aktuell) die immerhin 3 Monate lang lief, kommt zu eindeutigen Ergebnissen. 44 Patienten mit schwerer Parodontitis wurden in zwei Gruppen eingeteilt. 22 Patienten bekamen zusätzlich zur üblichen Parodontosebehandlung eine intensive Mundhygiene-Schulung mit mehreren Recall-Terminen (genauso wie wir das fordern). Den anderen 22 Betroffenen wurden, was ihre Mundhygiene betrifft, nur Ratschläge erteilt. Also keine Schulung.

Das Ergebnis war eindeutig:
Während in der Gruppe mit Mundhygiene-Instruktion alle 22 Teilnehmer eine deutliche Besserung ihres Gesundheitszustands verzeichneten, war das bei den 22 sich selbst Überlassenen nicht der Fall. Tatsächlich konnte dort nicht ein Einziger seinen Zustand verbessern. Ein klares Ergebnis.

Auf ganzer Linie gescheitert

Schlimm genug, dass die Stiftung Warentest Zahnseide als gründliches Werkzeug herausstellt. Noch schlimmer ist aber, so zu tun als ob man ohne Hilfe herausfinden könnte, wie man seinen Interdentalraum richtig pflegt.

Darin sind sich die 25 Staaten als Mitglieder der EFP auch einig:
“Die professionelle Mundhygiene-Instruktion, die individuell dem Patienten angepasst wird, ist unerlässlich, um den Patienten zu befähigen, das notwendige Niveau an Zahnreinigung erreichen zu können. Das sollte am besten direkt im Mund des Patienten demonstriert und die Umsetzung kontrolliert werden, bevor der Patient die Praxis verlässt. Diesen Maßnahmen muss eine ausreichende Zeit im Behandlungsplan eingeräumt werden.”

Wenn Sie mundgesund werden oder bleiben wollen, dann brauchen Sie die richtige Zahnarztpraxis. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und bauen gerade die erste Praxis-Suche in Deutschland auf, in der nachweislich nur zahnerhaltende Praxen enthalten sind.
Sind Sie bei Ihrem Zahnarzt unsicher ob Sie eine Aktivprophylaxe erhalten, dann empfehlen wir Ihnen in unserer Praxis-Suche nachzuschauen.

Und wenn Sie sagen, so wichtig sind mir meine Zähne nicht, dann sollten sie unbedingt den Artikel Tod aus dem Mund lesen. Denn ein kranker Mund wirkt sich negativ auf den ganzen Körper aus.

Was die Stiftung Warentest betrifft, bleibt uns nur ein zu sagen: Der Test über die Interdentalraumpflege „Für jeden Winkel“ vom März 2020 bekommt von uns die Note: ungenügend.

Mundgeruch Ursachen, Mundgeruch macht einsam, Mädchen auf Bank

Mundgeruch Ursachen

Die Ursachen für Mundgeruch liegen zu 90% dort, wo der Name es vermuten lässt: Im Mund. Daher muss er auch genau dort bekämpft werden, und das ist gar nicht schwer. Zusätzlich bleiben dann auch die Zähne und das Zahnfleisch gesund. Jeder sollte diese 3 Werkzeuge nutzen:

Zahnbürste Interdentalbürste Zungenreiniger
Werkzeuge für die tägliche Mundhygiene. | Bildquelle: Oral Prevent

1. Zahnbürste
2. Zungenreiniger
3. Interdentalbürste ( Zahnseide nur dann, wenn Interdentalbürsten nicht passen)

Wie entsteht Mundgeruch (medizinisch: Halitosis)?

Der Geruch entsteht durch Bakterien, genauer gesagt Bakterienkolonien. Diese Kolonien werden auch Biofilm, Plaque oder Zahnbelag genannt. Sie sind die Ursache für den Gestank, und sie wachsen nicht nur auf den Zähnen, sondern auch in der Zahnfleischfurche, den Zahnfleischtaschen und auf der Zunge.
Deshalb müssen wir diese Bakterienkolonien täglich entfernen, oder zumindest deutlich reduzieren. Das geht allerdings nur mechanisch, da der Biofilm sich gegen Angriffe chemischer Natur recht gut schützen kann. Mundspüllösungen bringen auf lange Sicht nichts, da sie die Mundgeruch Ursachen nicht angehen.

Produkte mit Chlorhexidin wirken da schon eher, wie z. B. CB 12. Es enthält 0,025% Chlorhexidin und 0,3% Zink. Doch sollte niemand Chlorhexidin längerfristig anwenden, da sich die Zähne verfärben können, und die Mundflora aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Vor allem aber wird die Ursache Plaque nicht beseitigt. Wenn dieser Biofilm (Plaque) längere Zeit nicht mechanisch, also mit Bürsten entfernt wurde, hat er sich verfestigt und wir bekommen ihn selbst schwer weg. Dann kann eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll sein, um den “Reset Knopf“ zu drücken, sodass wir danach einfacher täglich für Sauberkeit im Mund sorgen können.

Und das machen wir mit Zahnbürste, Interdentalbürsten und Zungenreiniger (Zungenschaber) – die drei Musketiere im Kampf gegen Mundgeruch.
Damit Sie mit diesen Hifsmitteln auch wirksam zurechtkommen, ist eine fachliche Beratung, am besten die Aktivpropyhlaxe (Schulung zur Mundhygiene) sinnvoll, vor allem für den Umgang mit Interdentalbürsten und Zahnseide ist das zwingend erforderlich.

Zunge, Zähne und ein bisschen Zeit

Wenn Sie noch nicht überzeugt sind, dann kaufen Sie sich eine Interdentalbürste oder Zahnseide, und riechen Sie nach Gebrauch daran. Wichtig ist allerdings, dass die Interdentalbürsten den Zahnzwischenraum auch vollständig ausfüllen.
Der Zungenreiniger ist sehr einfach anzuwenden, wenn nur nicht der Würgereiz wäre. Es reicht aber schon, wenn Sie den Wildwuchs, der auf einer ungepflegten Zunge herrscht, deutlich mindern um schlechten Atem zu vermeiden.

Morgens: 2 bis 3 Minuten Zahnbürste und 10 Sekunden Zungenreiniger

Abends: ( Nach der letzten Mahlzeit und besonders gründlich)
Jeden einzelnen Zahnzwischenraum gründlich mit Interdentalbürsten reinigen, dann mindestens 3 Minuten Zahnbürste, und danach 10 Sekunden Zungenreiniger.
(Diese Mundhygiene-Tipps gelten nicht für Menschen, die z. B. ständig Energy Drinks konsumieren oder Zuckerbonbons kauen, oder unter vermindertem Speichelfluss leiden. Diese Menschen sollten sich bei einer Prophylaxe-Fachkraft bezüglich der richtigen Zahnpflege beraten lassen)

Warum ist es so wichtig, abends gründlich zu reinigen?
Weil wir beim Schlafen kaum Speichel produzieren.

Unser Speichel und Mundgesundheit

Wir haben von Natur aus ein automatisches Reinigungssystem im Mund: Unseren Speichel. Dieser spült die Bakterien weg, oder tötet diese direkt. Tatsächlich enthält unsere Spucke mehrere Stoffe, die Keime reduzieren oder gar vernichten. Anders als bei Mundspüllösungen funktioniert das auch, vorausgesetzt wir haben wenig oder möglichst keinen Zahnbelag (Plaque). Zu guter Letzt sorgt der Speichel auch noch für einen harten Zahnschmelz, indem er unsere Zähne remineralisiert.
Zusammengefasst: Ohne gesunden Speichelfluss kein gesunder Mund.

Während des Schlafes stellt unser Körper die aufwendige Produktion von Speichel weitgehend ein. Das ist zwar praktisch, da wir nicht andauernd schlucken müssen, für die Mundgesundheit allerdings ungünstig. Daher ist die Nacht die Zeit des ungebremsten Wachstums der Bakterien. Im Schlaf feiern die Keime ungehindert eine wilde Party bei uns im Mund und das können wir morgens sogar riechen, oder genauer gesagt unsere Mitmenschen.

Das ist also der Grund, für den so typischen, schlechten Atem am Morgen. Doch dagegen kann man etwas machen. Wenn die Zähne abends vor dem zu Bett gehen gründlich gereinigt werden, sind die Bakterienkolonien zerstört. Sie haben keinen Nahrungsnachschub, und können sich dementsprechend auch nur langsam weiter vermehren. Keine wilden Partys mehr und morgens kein toter Hamster mehr im Hals. Abgesehen vom Mundgeruch ist es auch für die Zahngesundheit, also Karies und Parodontitis (Parodontose) sehr wichtig, dass wir nachts möglichst sauber sind im Mund. Aus diesem Grund ist die abendliche Zahnpflege entscheidend wichtig für unsere Mundgesundheit.

Ursachen – Der Mundgeruch ist immer noch da?

Wer jetzt immer noch unangenehm aus dem Mund riecht, sollte das unbedingt abklären lassen. In der Literatur finden wir Werte von 4% bis zu 8% der Erwachsenen, die unter verminderten Speichelfluss leiden. In einer Zahnarztpraxis, kann jeder mit einem einfachen Test die Produktion seiner Spucke testen. Eine ganze Reihe von Medikamenten stehen im Verdacht den Speichelfluss zu reduzieren.

Unter Verdacht stehende Medikamente:

Anticholinergika:
– Asthmamittel, Antazida, Antiparkinsonmittel, Antihistaminika
Blutdruckmittel:
– Adrenozeptoragonisten, Reserpin, Sonstige
Psychopharmaka im weiteren Sinne:
– Antidepressiva, Neuroleptika, Sedativa, Tranquilizer

Es gibt auch Erkrankungen, die einen verminderten Speichelfluss auslösen können:

– Sjögren-Syndrom, Diabetes, Sklerodermie, Sarkoidose, Lupus, Alzheimer,
– Dehydration Mumps, Erkrankungen der akuten und chronischen Parotitis,
– Speichelsteine, Speicheldrüsen, Mukozelen,
– partielle oder komplette Obstruktion des Ausführungsganges, Tumore,
– Psychische Erkrankungen, Depressionen, Angstzustände, Stress,
– Bestrahlungstherapie im Kopf- oder Halsbereich.

In der Regel spüren Betroffene, dass sie einen trockenen Mund haben. Es können sich also alle wieder beruhigen, die jetzt schon Panik bekommen haben. Verminderter Speichelfluss bleibt nicht unbemerkt. Und dann ist Mundgeruch sehr wahrscheinlich. Kaugummi kauen hilft als Sofortmaßnahme, da der Speichelfluss dadurch angeregt wird. Auf jeden Fall sollte eine Zahnarztpraxis aufgesucht werden, denn es besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Karies und Parodontitis. Betroffene brauchen daher eine besonders gründliche Mundhygiene, und sollten regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung machen. Aber auch für Menschen mit normalem Speichelfluss gilt: Kaugummi kauen (natürlich zuckerfrei) hat einen positiven Effekt auf die Mundgesundheit, ganz einfach weil die Speichelproduktion erhöht wird, wie viele Studien zeigen.

Andere Ursachen von Mundgeruch

Zu guter Letzt sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch entzündete Rachenmandeln oder Zungenmandeln Mundgeruch auslösen können. Natürlich auch übermäßiger Knoblauch- oder Alkoholgenuss, und sogar eine kohlenhydratfreie Ernährung (Atkins Diät) kann unangenehmen Atem verursachen. Was aber nur wenige wissen: Deutschlands Volkskrankheit Nr.1 ist auch oft die Ursache für Mundgeruch. Parodontitis, auch Parodontose genannt, hat jeder zweite Erwachsene. Etwa 11,5 Millionen Menschen in Deutschland haben sogar eine schwere Parodontitis, und damit häufig auch Mundgeruch. Dabei ist der unangenehme Atem das kleinste Problem bei der Parodontitis. Diese Krankheit zerfrisst unseren Kieferknochen, ohne dass wir es bemerken.

Das Problem: Diese Krankheit spüren wir nicht, und wenn wir erste Symptome haben, ist es oft zu spät. Hat sich der Kieferknochen zu weit abgebaut, wird es sehr schwer oder unmöglich die Parodontitis in den Griff zu bekommen. Früh erkannt, ist es dagegen recht einfach. Daher haben wir den ParoPass entwickelt. Der zeigt jedem, ob er betroffen ist, und wenn ja, wie schlimm. Darüber hinaus zeigt er auch den Behandlungserfolg.

3 ParoPässe und 1 Broschüre kann man hier für 4 Euro inklusive Versandkosten bestellen, alternativ können Sie auch an unsere Umfrage teilnehmen:

Gingivitis

Zahnfleischentzündung hat fast jeder

Eine Zahnfleischentzündung (wissenschaftlich Gingivitis) kennen wir alle. Ab und an schmerzt es beim Zähneputzen oder blutet sogar. Viele greifen zu Hausmitteln oder Mundspüllösungen und häufig verschwindet die Zahnfleischentzündung auch wieder. Wir haben alle den Eindruck, als ob eine Zahnfleischentzündung eine gelegentlich auftretende Erscheinung ist. Das ist auch durchaus richtig, wenn wir die äußeren, sichtbaren Bereiche des Zahnfleisches meinen. In Wirklichkeit bleibt die Zahnfleischentzündung bestehen. Versteckt und heimlich. Um sie zu heilen, können Sie die ganzen Hausmittel und anderen bisherigen Ratschläge vergessen. Warum?

Fast jeder Erwachsene hat entzündetes Zahnfleisch, ohne auch nur im Geringsten etwas zu bemerken. Leider ist das so normal, dass selbst die Mehrheit der Zahnärzte das als gegeben hinnimmt. Wie kann das sein? Diese „normale“ Zahnfleischentzündung befindet sich meist versteckt zwischen den Backenzähnen. Dort bemerken wir sie überhaupt nicht. Doch die Folgen sind gravierend. Bei der Mehrheit der Menschen entwickeln sich aus dieser harmlosen Entzündung die sogenannten Zahnfleischtaschen. Wer diese Taschen hat, bekommt fast immer auch eine Parodontitis (auch Parodontose genannt). Hierbei handelt es sich um eine Kieferknochenentzündung, und die ist alles andere als harmlos. (Der ParoPass zeigt, ob man Zahnfleischtaschen hat)

Einige unserer teilnehmenden Zahnarztpraxen zeigen jedem neuen Patienten diese versteckte Entzündung. Gleich zu Beginn werden Ihnen die Zahnzwischenräume durchgebürstet. Nicht irgendwie, sondern mit den passenden Interdentalbürsten. „Passend“ ist dabei entscheidend, sonst funktioniert der folgende Test nicht: Die Zahnzwischenräume werden durchgebürstet und anschließend wird der Patient aufgefordert in einen Becher zu spucken, oder bekommt alternativ mit einem Spiegel die blutenden Stellen gezeigt. Bei mindestens 90% der Patienten zeigt sich dann Blut im Speichel, ein eindeutiges Indiz für eine Zahnfleischentzündung.

Zahnfleischentzündung, Test
Der Test durchgeführt von Dr. Tore Thomsen. Bildquelle: Oral Prevent – Dr. Thomsen
Zahnfleischentzündung, Bluten
Die versteckte Zahnfleischentzündung wird sichtbar. Bildquelle: Oral Prevent – Dr. Thomsen

Warum die ganzen Hausmittel, Mundspüllösungen, aber auch Zahnseide und anderes nicht grundlegend helfen, wird klar wenn wir verstehen, was die Ursache dieser Entzündung ist.

Biofilm (Plaque) ist die Ursache der Zahnfleischentzündung:

Die Ursache der Zahnfleischentzündung ist Plaque, auch Zahnbelag genannt. Das ist ein sogenannter Biofilm, und damit eine hochorganisierte Bakterienkolonie. Bei der Zahnfleischentzündung wächst dieser Biofilm in der Zahnfleischfurche.

Diese Furche entsteht ganz natürlich da, wo das Zahnfleisch am Zahn endet. Das Zahnfleisch umgibt den ganzen Zahn; sie verläuft also ringsum, um den ganzen Zahn. Jeder Mensch hat also eine Zahnfleischfurche rings um jeden Zahn und dort kann der Biofilm leider ungehindert wachsen.

Zahnfleischfurchen, Comic
© Ankerzahn e. V.

Dieser Biofilm in den Zahnfleischfurchen zwischen den Backenzähnen ist resistent gegen alle Hausmittel, Mundspüllösungen, und sogar auch gegen Chlorhexidin-Behandlungen (wie CB 12 oder Chlorhexamed). Warum? Biofilm ist eine hochorganisierte Bakterienkolonie. Je länger sie unangetastet bleibt, desto resistenter wird sie. Auf ihrer Oberfläche hat sie einen Schild aufgebaut, der vor chemischen Angriffen wirksam schützt. Die einzig effektive Art den Biofilm zu bekämpfen ist mechanisch, sprich mit Borsten. Genau das machen wir beim Zähneputzen. Dabei entfernen wir den Biofilm nicht nur von den Zähnen, sondern auch automatisch aus den Zahnfleischfurchen, außer zwischen den Zähnen und anderen schwer zugänglichen Stellen. Dort verbleibt der Biofilm, und zwar dauerhaft. Das ist ein Problem, denn deshalb hat die große Mehrheit der Bevölkerung entzündetes Zahnfleisch zwischen den Zähnen. Davon bemerken wir nichts, und es ist so normal, dass auch der Zahnarzt oft nichts dazu sagt. Es scheint „natürlich“ zu sein.

Zahnfleischfurchen, Biofilm
© Ankerzahn e. V.

Vom Versteck zwischen den Backenzähnen breitet sich die Zahnfleischentzündung immer wieder nach „vorn“ aus, also in den sichtbaren Bereich, wo wir auch Schmerzen und Bluten bemerken.

Das große Problem aber ist, dass sich bei der Mehrheit der Bevölkerung aus der versteckten Zahnfleischentzündung zwischen den Backenzähnen im Laufe der Zeit die Zahnfleischtaschen entwickeln (Diese Taschen bieten Bakterien noch mehr Platz, sich ungestört zu vermehren). Damit ist eine Parodontitis unausweichlich. Diese bleibt genauso vollkommen unbemerkt, obwohl es sich wie gesagt um eine Kieferknochenentzündung handelt.

Die einzige Lösung: Die Aktivprophylaxe

Anstatt nun mit Hausmitteln oder anderem Schnickschnack die Zahnfleischentzündung zu behandeln, müssen Sie die Ursache beseitigen – und zwar täglich. Das tägliche und vor allem wirksame Entfernen des Biofilms verschafft Ihnen eine dauerhafte Zahngesundheit. Das bekommen Sie aber ohne Unterstützung nicht hin. Was Sie brauchen, ist die richtige Zahnarztpraxis. Lesen Sie dazu – Eine Krankheit, die Sie am Ende selbst heilen. Alles was für eine Kieferknochenentzündung gilt, ist auch relevant für die Behandlung einer Zahnfleischentzündung.

Sie werden schnell merken: Wenn Sie täglich den kompletten Biofilm entfernen, brauchen Sie keine anderen Hilfsmittel mehr. Wenn Sie möchten, können Sie Mundspüllösungen verwenden, bräuchten Sie aber gar nicht, denn die antibakteriellen Stoffe können die natürliche Mundflora stören. Das gilt vor allem für Chlorhexidin. Diesen Wirkstoff sollten Sie höchstens wenige Wochen einsetzen. Es hat sich tatsächlich gezeigt, dass einige Bakterien resistent gegen Chlorhexidin werden können. Am Ende töten Sie dann die „guten“ Bakterien, während die „bösen“ überleben und weiterhin aktiv bleiben. Falls Sie wegen des Mundgeruchs gerne Mundspüllösungen verwenden wollen, lesen Sie besser: Mundgeruch hat eine Ursache

Gesundes Zahnfleisch ist erstaunlich robust

Wenn Sie es geschafft haben die Entzündung wegzubürsten, werden Sie sich wundern, wie robust und schmerzfrei gesundes Zahnfleisch ist. Viele glauben, dass sie ihr Zahnfleisch mit Interdentalbürsten verletzen, wenn sie beim Gebrauch Zahnfleischbluten bekommen. Das ist bei gesundem Zahnfleisch aber kaum möglich. Unser Zahnfleisch ist von Natur aus für große Belastungen ausgelegt. Über Millionen Jahre hat sich der Mensch von reichlich Rohkost ernährt, die das Zahnfleisch beim Kauen entsprechend belastet. Dafür ist es gemacht. Tatsächlich ist auch die Wundheilung im Mund mehr als doppelt so schnell im Vergleich zu anderen Körperregionen. Aktuell wurde dazu eine Studie an 30 Freiwilligen in Bethesda durchgeführt.

Gesundes Zahnfleisch ist in der Regel gar nicht so schwer zu erhalten. Nur der dauerhaften Belastung durch den Biofilm ist es nicht gewachsen.

Unsere Zähne sind von der Natur aus für gute 30 Jahre angelegt, genauso das dazugehörige Zahnfleisch. Deshalb bilden sich bei der Mehrheit ab einem Alter von 30 Jahren Zahnfleischtaschen. Der Zahnausfall ist damit vorprogrammiert. Tatsächlich haben wir hier eine evolutionäre Schwachstelle im Mund. ( Lesen Sie dazu auch: Warum ist Parodontitis so häufig – Die Schwachstelle im Mund)

Ohne Biofilm im Mund bleibt auch der restliche Körper vor Schaden bewahrt.

Aber nicht vergessen: Ohne Unterstützung geht es nicht. Sie brauchen die richtige Zahnarztpraxis, Sie brauchen eine Aktivprophylaxe. Denn ohne Schulung bekommen Sie die Zahnzwischenräume nicht richtig sauber. Schon die richtigen Größen der Interdentalbürsten können Sie alleine nicht bestimmen. Zudem gibt es auch individuelle Unterschiede: Jedes Gebiss ist anders und wer sich zuckerreich ernährt, also ständig nascht oder Energy Drinks konsumiert, muss besonders auf gute Zahnhygiene achten. Wir alle können unsere Zähne ein Leben lang behalten, wenn wir täglich den Biofilm entfernen. Und zwar überall, auch aus den Zahnzwischenräumen. Dabei brauchen wir Unterstützung durch eine Zahnarztpraxis, in der eine Schulung zur Mundhygiene (Aktivprophylaxe) angeboten wird.

Lesen Sie auch: Professionelle Zahnreinigung: Nur wenn Sie aktiv werden, ist sie sinnvoll.

Das Dokument für alle Gesundheitsbewussten:
Der ParoPass zeigt Ihnen, wie der aktuelle Stand in Ihrem Mund ist. Übrigens: Wenn Sie in unserer Umfrage mehr als 1x mit Nein geantwortet haben, ist das kein gutes Zeichen und Sie sollten sich Gedanken über Ihre Vorsorge machen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies und unseren Datenschutzbestimmungen zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen

Diese Website ist von der Stiftung Health On the Net zertifiziert. Klicken Sie hier, um dies zu überprüfen. Diese Website ist von der Stiftung Health On the Net zertifiziert :
Klicken Sie hier, um dies zu überprüfen