Parodontitis, Parodontose

Warum ist Parodontitis (Parodontose) so häufig?Eine Schwachstelle der Evolution im Mund

zuletzt aktualisiert am 5. August 2021 von Ankerzahn Redaktion

Parodontitis (Parodontose) ist mit Abstand die häufigste Krankheit in Deutschland. Das geht aus den Daten der aktuellen Mundgesundheitsstudie hervor: Ab einem Alter von 35 Jahren sind bereits 52% der Menschen von Parodontitis betroffen, bei den Senioren sind es dann 90%.

Häufigkeit Parodontitis
Natürlich tritt die Parodontitis auch schon vor dem 35ten Lebensjahr auf. Die Mundgesundheitsstudie hat sie lediglich nicht erfasst.

Diese Krankheit ist nicht harmlos: Sie zerfrisst unseren Kieferknochen, bis die Zähne ihren Halt verlieren. Die gesamte Wundfläche des entzündeten Zahnfleisches kann die Größe einer Handfläche erreichen. Das sehen wir nicht, da sich die Entzündung vor allem in den Zahnfleischtaschen befindet. Es erstaunt daher nicht, dass auch der restliche Körper in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Doch warum ist diese Krankheit immer noch derart häufig? Unsere Zahnhygiene ist nachweisbar besser geworden, viele gehen sogar regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung. Doch die Volkskrankheit geht nur schleppend zurück. Der Grund ist:

Selbst der Steinzeitmensch Ötzi (ca. 3000 v. Chr.) hatte Parodontitis. Und das ist nicht erstaunlich, im Gegenteil: Ötzi war wohl schon 45 Jahre alt, und damit ein Senior zu seiner Zeit. Durch Schädelfunde wissen wir: Parodontitis gab es schon immer, und schon immer waren eher die Älteren betroffen, also ab einem Lebensalter von 30 Jahren.

Es hat den Anschein, als ob es sich um eine normale Alterserscheinung handelt. Daher stammt auch der ursprüngliche Name: Parodontose. Eine Art Knochenschwund ähnlich wie bei der Osteoporose, also ohne Entzündung. Leider gibt es immer noch Zahnärzte, die diese Krankheit als unvermeidlich ansehen und viele Menschen denken, dass es normal ist im Alter die Zähne zu verlieren. Doch heute wissen wir: Parodontitis ist eine chronische Entzündung. Daher auch die Endung -ITIS; sie steht immer für eine Entzündung. Wie aber ist es möglich, dass am Ende 90 Prozent der Menschen diese Erkrankung bekommen?

Eine chronische Entzündung als normale Alterserscheinung?

Als vor ca. 125 Millionen Jahren die Säugetiere entstanden, betrug die Lebenserwartung dieser Tiere nur wenige Jahre. Säugetiere sind evolutionär für ein Leben bis zu maximal 30 Jahren ausgelegt – das gilt eben auch für die Zähne.

Tatsächlich gibt es nur ganz wenige Säugetierarten, die älter als 30 Jahre werden.
Dies sind zum Beispiel Elefanten oder Wale. Die haben allerdings auch nicht mehr das typische Säugetiergebiss. Dann gibt es noch die Gruppe der Primaten, zu denen wir auch gehören. Schimpansen, Gorillas und Orang Utans werden in der freien Wildbahn allerdings nur in Ausnahmefällen älter als 30 Jahre. Das galt bis vor 10 000 Jahren auch für den Menschen. Menschliche Fossilien aus der Steinzeit zeigen: Nur wenige schafften es bis zu einem Alter von 40 Jahren zu überleben, und noch viel weniger darüber hinaus. Und richtig, die “Alten“ hatten oft Parodontitis, so wie Ötzi, der ca. 45 Jahre alt wurde.

Eine Schwachstelle im Mund

„Die Zähne durchbrechen die Schleimhaut (…), damit ist es die einzige Stelle im Körper, in der natürlicherweise ein Loch in der (Schleim-)Haut entsteht.“ – Prof. Dr. Dörfer (Direktor der Parodontologie, Kiel)

Ein Loch in der Haut? Tatsächlich liegt es in der Natur der Sache, dass unsere Zähne unsere Schleimhaut durchbrechen müssen. Es geht nun mal nicht anders. Der ganze restliche Körper ist überall von unserer Haut, bzw. Schleimhaut umgeben und das ist wichtig: Auf diese Weise grenzen wir uns von der Außenwelt ab. Diese Barriere schützt uns vor allem vor Krankheitskeimen. Nur im Mund gibt es ein Loch, bzw. 32 Löcher.

In gewisser Weise sind Zähne eine Art Knochen, die aus dem Körper heraustreten. Unser Zahnfleisch dichtet diese “Löcher“ ab. Ähnlich wie der Fensterkitt die Glasscheibe. Jeder Zahn ist daher rundum von Zahnfleisch umgeben und die Löcher damit gestopft. Das funktioniert auch recht gut, unser Zahnfleisch haftet so fest am Zahn, dass da nichts durch kommt.

Allerdings befindet sich diese evolutionäre Schwachstelle an einem ungünstigen Ort. Denn der Mund ist dicht besiedelt von Bakterien. Hier ist es warm, feucht und vor allem: Es gibt regelmäßig etwas zu essen. Daher können die Mikroben gut gedeihen und eine Kolonie bilden. Diese Kolonie wird Plaque, Zahnbelag oder auch Biofilm genannt. Für unsere Zähne gilt: Erst wenn die Bakterien eine Kolonie (Plaque) bilden, können sie uns gefährlich werden. Im Video unten, wird vieles noch einmal bildhaft dargestellt.

Stoppt Parodontitis - Was hilft wirklich?

Klar ist: Ohne regelmäßige Reinigung bekommt man irgendwann zuerst eine Zahnfleischentzündung und dann eine Parodontitis. Es ist eine Frage der Zeit.

Es beginnt in den Zahnfleischfurchen

Das Zahnfleisch, das jeden Zahn umgibt, hat am oberen Rand eine sogenannte Furche, auch Sulcus genannt. Jeder Zahn ist also rundum von dieser Furche umgeben. In dieser Nische können sich Bakterien besonders gut ansiedeln. Deshalb entsteht dort diese Kolonie (Zahnbelag oder Plaque genannt).
Zahnfleischfurchen sind also so etwas wie die Fugen beim Altbau-Dielenboden: Ein geschütztes Biotop, wo das „Leben“ eine Nische findet. Glücklicherweise reinigen wir die Furchen beim Zähneputzen, auch wenn uns das nicht so bewusst ist.

Wir putzen nicht nur die Zähne, sondern eben auch den oberen Teil des Zahnfleisches. Es passiert fast zwangsläufig, wenn wir uns halbwegs normal unser Gebiss bürsten.
Der Haken ist nur: die Furchen gehen rund um den Zahn! Vor allem die Zahnzwischenräume der Backenzähne bleiben bei der Mehrheit vollkommen ungeputzt. Dort gedeiht der Biofilm dann natürlich prächtig.

Kiefer 3D
Plaque in den Zahnfurchen ist das Problem | © Ankerzahn e. V.

Deshalb können die Bakterien hier ungestört wachsen und verursachen bei der Mehrheit früher oder später eine Zahnfleischentzündung. Die Zahnärzte sprechen dann von einer Gingivitis. Da sie zwischen den Zähnen liegt, wird sie auch nicht bemerkt: Kein Zahnfleischbluten oder sonstige Hinweise.
Noch ist das kein Problem, noch ist es harmlos. Aber: Die Bakterienkolonie arbeitet sich über viele Jahre immer weiter in das Zahnfleisch hinein.

Aus Furchen entstehen die sogenannten Zahnfleischtaschen.

Zahnfleischtaschen sind gefährlich

Die Gingivitis (Zahnfleischentzündung) verursacht, dass die Haftung des Zahnfleisches am Zahn nachlässt. Damit ist das “Loch“ am oberen Rand nicht mehr ganz abgedichtet und es sind Zahnfleischtaschen entstanden. Davon bemerken wir nichts und die Taschen sind auch zunächst nicht schlimm. Für die Bakterien ist das aber ein großer Unterschied: Ihr Lebensraum vergrößert sich. In der neu entstandenen Nische können sie eine größere Kolonie bilden und die Entzündung beschleunigt sich.
Die Speisereste, die zwangsläufig bei jeder Mahlzeit im Zahnzwischenraum hängen bleiben, versorgen die Bakterien zuverlässig mit Nahrung.

Sondierung Zahnfleischtaschen
Mit einer Sonde werden die Tiefen der
Zahnfleischtaschen gemessen. | © Ankerzahn e. V.

Die Zahnfleischtaschen vergrößern sich mit der Zeit. Sind sie ca. 3,5 mm tief, erreicht der untere Taschenrand den Kieferknochen. Jetzt überträgt sich bei der Mehrheit der Bevölkerung die Entzündung auf den Kieferknochen. In diesem Knochen sind die Zähne fest verankert. Er ist der wesentliche Teil des “Zahnhalteapparats“, auch Parodont genannt. Nun ist also auch der Zahnhalteapparat entzündet.

Ab jetzt liegt eine Parodontitis vor – die evolutionäre Schwachstelle wurde durchbrochen, mit dramatischen Folgen.

Knochenentzündung mit Folgen

Indem die Entzündung vom Zahnfleisch auf den Kieferknochen überspringt, ist sie in den Körper eingedrungen. Die Schutzbarriere ist durchbrochen, die Schwachstelle der Evolution geknackt. Wie oben beschrieben, ist das bereits bei 52% der 35-Jährigen der Fall. Die Wenigsten sind sich dessen bewusst.

„Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die noch immer viel zu selten oder zu spät erkannt und behandelt wird“ – Prof. Dr. Bettina Dannewitz (Präsidentin der DG Paro) 

Ein wichtiger Grund, warum die Krankheit viel zu spät erkannt wird, ist die Tatsache, dass sie so “normal“ ist. Die alte Bezeichnung Parodontose geht darauf zurück, dass man glaubte, es handle sich um eine Alterserscheinung.
Aus dem Grund ist der ParoPass® ein wichtiges Dokument, wodurch jeder sieht: Bin ich betroffen oder nicht. Das Immunsystem kämpft nun gegen die eingedrungenen Bakterien und durch diese Entzündung wird der Kieferknochen abgebaut. Im wahrsten Sinne des Wortes frisst sich die Parodontitis in uns rein.

Das Verrückte dabei: Diese Knochenentzündung verursacht keine Schmerzen und oft auch kein Zahnfleischbluten. Versteckt zwischen den Backenzähnen dringt sie heimlich in unseren Knochen und wir bemerken nichts. Diese chronische Entzündung läuft oft über Jahrzehnte unbemerkt. Rauchen beschleunigt den Prozess, eine schlechte Ernährung wohl auch. Tatsächlich wird die Krankheit typischerweise erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt. Dann ist es aber oft zu spät und die Parodontitis nicht mehr heilbar.

Dafür gibt es Millionen Beispiele. Bei der individuellen Risikobewertung sind sich die Experten einig: Die persönliche Veranlagung ist der Hauptfaktor. Einen Hinweis kann die Familie liefern: Haben ältere Familienangehörige Zahnausfall und tragen Zahnprothesen, dann hat man selbst ein hohes Risiko. Allerdings: Am Ende sind nachweisbar drei Viertel der Bevölkerung betroffen. Es macht also bei Jedem Sinn spätestens ab 25 Jahren mindestens einmal, (besser 2-mal) im Jahr mit dem ParoPass® in die Zahnarztpraxis zu gehen. Wenn Sie in unserer Umfrage mehr als eine Frage mit „Nein“ beantworten, sollte Sie das nachdenklich stimmen. Es ist dann nicht sicher, dass Sie derzeit präventiv behandelt werden. In der Präventiv-Praxis-Suche die wir derzeit aufbauen, finden Sie vielleicht schon jetzt einen Zahnarzt in Ihrer Nähe, der Sie zahnerhaltend behandelt.

Der Knochen kommt nicht zurück

Die Parodontitis ist also im Wesentlichen eine Knochenentzündung. Unbemerkt verschwindet ein Teil des Kieferknochens und zwar für immer. Dieser Prozess geht über Jahre bis Jahrzehnte, ohne dass wir davon etwas ahnen.

„Wenn die Parodontitis Schmerzen verursachen würde, hätte ich viele weinende Patienten im Wartezimmer.“ – Dr. Michael Brandt – Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein.

Symptome wie Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang, schlechter Atem oder gar wackelnde Zähne können zwar auftreten, müssen Sie aber nicht. Wichtig ist zu wissen, dass es gar nicht möglich ist, die Parodontitis selbst zu erkennen – das kann nur die Zahnarztpraxis, eine Dentalhygienikerin oder eine Zahnärztin.

Erst im deutlich fortgeschrittenem Zustand wird in der Regel die Parodontitis von den Betroffenen bemerkt. Nun hat sich oftmals schon so viel Knochenmasse abgebaut, dass der Prozess nur noch schwer und mit hohem Aufwand zu stoppen ist. Erst dann treten Schmerzen auf – erst dann wackeln die Zähne. Es wird immer schwerer die Krankheit zu stoppen, bis es gar nicht mehr möglich ist. So bleibt dem Zahnarzt nur noch das Ziehen der Zähne. Den Betroffenen wird meistens erst jetzt klar, dass sie nicht nur ihre Zähne, sondern auch eine beträchtliche Menge Knochenmasse verloren haben.


Gesunder Kiefer
Bildquelle: Thieme Verlag


Kiefer mit Parodontitis
Bildquelle: Thieme Verlag

Das ist bei Implantaten ein häufiges Problem, denn auch künstliche Zähne brauchen Halt. Das allein ist schon gravierend genug, doch es kommt noch schlimmer. Studien legen den Verdacht nahe, dass Parodontitis noch weitere ungünstige Auswirkungen auf den Körper hat: Vor allem das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko wird erhöht.
In Hamburg läuft derzeit eine groß angelegte Studie (Hamburg City Health Study 2019) mit 45.000 Teilnehmern. Unter anderem werden dort die Auswirkungen der Parodontitis auf unser Gefäßsystem untersucht. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass Parodontitisbakterien im ganzen Körper, sogar im Gehirn zu finden sind und Alzheimer verursachen können.

3,5 mm ist die Grenze

Zahnfleischtasche
Bei 3,5 mm ist die Grenze erreicht und es muss gehandelt werden.
© Ankerzahn e. V. | Zeichnung: Matthias Latza

Je früher die Parodontitis erkannt wird, desto leichter lässt sie sich stoppen. Wichtig ist für jeden: Tiefer als 3,5 mm sollten die Zahnfleischtaschen nicht werden. Das kann nur die Zahnärztin oder Dentalhygienikerin herausfinden. Die Schwachstelle (Grenze zwischen Zahn und Zahnfleisch) bleibt auch bei Implantaten.

Wer nun denkt, mit dem Ausfall der Zähne ist auch die Erkrankung weg, irrt sich. Ein Zahnimplantat bildet genauso wie ein echter Zahn, ein “Loch“ in der Schleimhaut. Es bleibt alles beim Alten, auch hier bilden sich Zahnfleischtaschen. Nur die Bezeichnung ändert sich: Periimplantitis statt Parodontitis. Einzig die herausnehmbare Vollprothese, also die guten alten dritten Zähne beenden den Prozess. Hier gibt es ganz einfach kein “Loch“ mehr in der Schleimhaut. Doch so weit muss es nicht kommen. Fast jeder kann die Parodontitis stoppen – dauerhaft.

Das ganze Geheimnis ist die tägliche Entfernung von Plaque. Denn, erst wenn die Bakterien eine Kolonie bilden (also Plaque), können sie die Schwachstelle in unserem Gebiss überwinden. Es ist wissenschaftlich erwiesen: Ohne Plaque keine Parodontitis und auch keine Karies. Die tägliche Plaque-Entfernung ist daher der Schlüssel für einen gesunden Mund und am Ende einfacher als Sie denken. Sie müssen es allerdings erst lernen. Ohne eine Schulung mit mindestens einer Erfolgskontrolle (Recall) werden Sie Ihre Parodontitis nicht stoppen. Parodontitis behandeln? Am wichtigsten sind Sie selbst!

Ist Parodontitis ansteckend?

Das Helmholtz Institut spricht von der häufigsten Infektionskrankheit der Welt. Kann ich mich eigentlich anstecken? Vermutlich ja. Genau wissen wir es nicht. Etwa ein Viertel aller Menschen bekommt keine Parodontitis, auch wenn sie ihr Leben lang keine Zahnzwischenraumpflege betreiben. Warum ist unbekannt, es könnte auch genetisch bedingt sein.

Es sind ca. 50 verschiedene Bakterienarten, welche die Parodontitis auslösen. Sie gehören fast alle zur normalen Mundflora. Vielleicht könnte ein zölibatäres Leben schützen, vermutlich aber nicht. Denn bereits in der Kindheit überträgt sich die Mundflora von der Mutter durch das ganz normale Zusammenleben (Schnuller ablutschen, gemeinsamer Trinkbecher etc.) auf das Kind.

Zudem bin ich mir sicher: Vor die Wahl gestellt zwischen einem kussfreien Leben und guter Mundhygiene, wäre für die Meisten die Entscheidung klar. In der Suchfunktion die wir gerade entwickeln, finden Sie vielleicht schon jetzt eine Zahnarztpraxis in Ihrer Nähe, wo Sie eine Mundhygiene-Schulung machen können.
Und nebenbei: Die Hauptursache für Mundgeruch ist Plaque und das ist beim Küssen eher abträglich.

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19 Antworten auf „Warum ist Parodontitis (Parodontose) so häufig?“

  1. eine sehr instruktive Beschreibung. Sauberkeit Hygiene und Kontrolle.. mehr kann man nicht tun außer nicht zu alt zu werden!
    Es sollte endlich herausgefunden werden an welchen Genen die Empfindlichkeit für Paradontitis hängt..

    1. Da am Ende fast 90% der Bevölkerung betroffen sind, sollte ohnehin jeder Vorsorge betreiben.
      Aber es stimmt schon, einige sind besonders gefährdet und entwickeln schon früh eine schwere Parodontitis.
      Da könnte es hilfreich sein, wenn das von Vornherein klar wäre. Oft sieht man es aber schon bei der Verwandtschaft.
      Jeder sollte zweimal im Jahr zur Aktivprophylaxe und Zahnfleischtaschen messen. Dann kann nichts passieren.

  2. Ich vermute, dass ich eine Parodontaltherapie benötige. Ich habe seit einiger Zeit Schmerzen beim Zahnfleisch. Meine große Angst ist, dass, wie hier beschrieben, die Mikroben Kolonien in den Zwischenräumen bilden können.

    1. Das ist ganz normal mit den Kolonien Daher ist die Basis immer die tägliche und wirksame Beseitigung dieses Biofilms. Dazu braucht es allerdings eine Prophylaxe Fachkraft,
      die die richtigen Größen heraussucht und den Prozess begleitet. Wir nennen das Aktivprophylaxe.

  3. Ich bin Mitte 20 und habe immer noch einen meiner Milchzähne, da kein bleibender Zahn angelegt war. Vor ein paar Tagen habe ich die Diagnose bekommen, dass sich die Wurzel schwer entzündet hat und der Zahn raus muss. Auf dem Röntgenbild sieht man auch schon Knochenresorption im Wurzelbereich. Habe ich Ihren Artikel richtig verstanden, dass sich jetzt mein Knochen schon endgültig infiziert hat und sich im Lauf der Zeit immer mehr resorbieren wird und ich nichts dagegen tun kann? Oder kann ich parodontalen Keime auch im Knochen wieder loswerden wenn ich eine saubere Mundhygiene betreibe?

    1. die parodontalen Keime kann man wieder loswerden, Die Entzündung kann wieder abklingen, bei richtiger und täglicher Mundhygiene.
      (Aktivprophylxe) . Wenn der Kieferknochen sich bereits zu weit reduziert hat, wird es natürlich schwer, da die Bereiche schlicht nicht mehr sauber
      zu kriegen sind, Mit Mitte 20 ist das aber nur ganz selten der Fall.

  4. Hallo! Ich bin besorgt, da meine Oma meinen einjährigen Sohn von ihrem Wasser hat trinken lassen und ich es leider erst bemerkt habe, als es bereits zu spät war. Da ich weiß, dass Karies oder Parodontose ansteckend sein können, mache ich mir nun große Sorgen um die Zahngesundheit meines Sohnes. Ist es wahrscheinlich, dass dieser einmalige kleine Schluck weitreichende Folgen hat?

    Vielen Dank!

    1. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Dass Karies und Parodontitis ansteckend sind, ist nicht ganz richtig, daher gibt es auch keine offiziellen Hygieneratschläge.
      Wenig Zucker und gute Mundhygiene sind entscheidend. Sobald die bleibenden Zähne da sind, müssen die Fissuren versiegelt werden, fragen Sie Ihren Zahnarzt.

  5. Schade, dass ich Ihre Website erst jetzt gefunden habe! Ich bin die letzten 20 Jahre immer 4 x im Jahr zu meiner Praxis: 2 x Kontrolle mit Zahnsteinentfernung, 2 x Zahnreinigung. Ich dachte, alles ist wunderbar, rosa Zahnfleisch, kein Bluten.
    Die Praxis hat aufgehört, ich bin zur Charité Zahnklinik in Berlin. Dort wurde nun eine starke Paradonditis festgestellt und ich bin in Behandlung. Ich bin wirklich entsetzt, dass das die ganzen letzten 20 Jahre nicht vorher in der alten Zahnarztpraxis festgestellt wurde. Dort wurde nur ganz oberflächig und auch nicht immer die Tiefe der Taschen gemessen.
    Ich bin sehr traurig darüber, da mir meine Zahngesundheit immer sehr wichtig war!
    Sollten die Krankenkassen die Zahnärzte bei der Kontrolle nicht verpflichten, die Taschen immer zu messen!

    1. Ich habe ganz ähnliche Erfahrungen Erfahrungen wie Sie machen müssen und bin traurig, ja geradezu traumatisiert, als ich vor 2 Jahren von meiner jetzigen Zahnärztin erfuhr, dass ich eine fortgeschrittene Paradontitis habe (mindestens seit 7 Jahren). Meine vorherige Zahnärztin hatte in über 20 Jahren regelmäßiger( !!!) Untersuchungen etc. NIEMALS auch nur andeutungsweise das Wort Paradontitis oder ähnliches erwähnt. Mich nimmt das sehr mit!

      1. Hallo Mia. Mir ist es genauso ergangen wie Ihnen und ich bin auch traumatisiert. Das Wort Paradontitis wurde nicht einmal erwähnt und somit habe ich erst jetzt « zufällig «  erfahren dass ich an schwerer PA leide. Einfach furchtbar 😱

  6. Hilfe! Ich bin gerade erst 17 Jahre alt und mache mir grosse Sorgen.
    Seit über einem Jahr habe ich bemerkt, dass bei mir der Knochen unter dem Zahnfleisch schwindet. Täglich (Achtung ekelhaft) kommt Eiter zwischen Zahnfleisch und Zahn herraus. Bei meinem ersten Termin, beim Hauszahnarzt, wurde das Zahnfleisch aufgeschnitten, der Eiter rausgeputzt und das Zahnfleisch wieder geschlossen. Nach wenigen Tagen merkte ich, dass es nichts gebracht hatte.
    Endlich hatte ich nun vor kurzem einen zweiten Termin (nach über einem Jahr warten!!), bei dem eine 3D Röntgenaufnahme vom Spezialist gemacht wurde. Und wirklich, mein Knochen um den Zahn ist fast vollständig weg!! Nur ein kleiner Teil einer Wurzel ist noch im Knochen verankert.
    Es ist so wie es aussieht VIEL zu spät. Ich bin wütend, die Zahnärzte haben beim ersten mal nicht richtig geschaut/ nicht richtig hinschauen wollen, denn bereits dort bemerkte ich dass der Knochen weg ist. Und selbst jetzt können sie mir nicht sagen was los ist. An Karies kann es nicht liegen, ich pflege meine Zähne gewissenhaft und bin mir sehr um meine Mundhygiene bemüht.
    Deshalb frage ich: Kann es wirklich sein, dass ich trotz guter Mundhygiene und im Alter von 17(damals 16) schon bereits so fortgeschritten an Paradontitis erkrankt bin???

    1. Hallo Yasmin, ja das kann leider sein. Es gibt die akute Parodontitis, die vor allem junge Mädchen betrifft.
      Leider gibt es nur wenige Praxen, die das rechtzeitig erkennen.
      .

  7. Ich wusste wirklich nicht, dass man sich mit Parodontitis anstecken kann. Ich dachte, das kommt eher, wenn man die Zähne nicht gut pflegt. Seit paar Wochen habe ich so ein Brennen im Zahnfleisch und werde mal einen Zahnarzt aufsuchen. Danke für den Beitrag!

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